Ercan Senoldu überzeugt nicht nur mit seiner hervorragenden Arbeit als Betriebsleiter bei RSGetriebe in Sonthofen, er ist in den vergangenen Wochen durch sein freiwilliges und ehrenamtliches Engagement im Integrationsbeirat Oberallgäu e.V. bei seinen Kolleginnen und Kollegen zu einem wichtigen Ansprechpartner geworden, wenn es darum geht, den Erdbebenopfern in der Türkei und in Syrien zu helfen. Im Interview erzählt er von der großartigen Hilfsbereitschaft seiner Region und seiner Kolleginnen und Kollegen bei RSGetriebe.
Herr Senoldu, erklären Sie uns doch bitte kurz: Was ist der Integrationsbeirat Oberallgäu e.V. und welche Aufgabe haben Sie dort?
Senoldu: Ich bin seit circa 5 Jahren dort als 2. Vorsitzender tätig und kümmere mich, zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen, um die erfolgreiche Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte in die Oberallgäuer Lebensgemeinschaften und Gemeinden. Wir unterstützen beispielsweise im Alltag beim Einkaufen oder bei Behördengängen, bei der Anmeldung zu Sprachkursen oder auch dabei, Termine bei Ärzten oder Ämtern zu organisieren. Als Sohn eines Einwanderers weiß ich genau, wie wichtig eine solche Unterstützung in der Anfangsphase ist und mit wie viel Dankbarkeit sie angenommen wird.
Wie unterstützt der Verein die Hilfsaktionen für die Türkei und Syrien?
Senoldu: Am 25. Februar haben wir eine erfolgreiche Spendenaktion, die „Kermes Oberallgäu“, veranstaltet. Unter dem Motto „Gutes Essen und Gutes tun“ haben wir verschiedene türkische und syrische Spezialitäten verkauft. Der Erlös geht direkt an die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien. Das ist nicht nur eine tolle Sache, weil es die Oberallgäuer und die Migranten näher zusammenbringt, sondern weil es ein aktiver Beitrag all derer ist, die hier im Oberallgäu so herzlich aufgenommen worden sind und so ihrer Dankbarkeit Ausdruck verleihen können.
Welchen persönlichen Bezug haben Sie zu der schweren Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien?
Senoldu:Einige der hier ansässigen Familien in der Region sind direkt von dem Unglück betroffen und haben auch Angehörige bei dem schweren Erdbeben verloren. Auch bei RSGetriebe gibt es zwei Mitarbeiter, die Familienmitglieder verloren haben. Auch wenn meine Familie nicht direkt betroffen ist, so weiß ich doch, wie schlimm eine solche Erfahrung sein kann. Meine Frau hat damals im Jahr 1999 das Erdbeben in der Türkei miterlebt. Entsprechend ist die Motivation, den Betroffenen so gut es geht zu helfen, besonders groß.
Wie genau unterstützen RSGetriebe und auch die HerkulesGroup in dieser Sache?
Senoldu:Die Menschen hier in der Region sind sehr hilfsbereit und helfen nach Kräften mit, sei es über private Sachspenden oder Geldspenden. RSGetriebe hat als Unternehmen beispielsweise Transporter zur Verfügung gestellt, um die Spenden und Hilfsgüter aus den verschiedenen Gemeinden zusammenzutragen und zu den Sammelstationen zu verbringen. Zusätzlich hat die Firma eine Geldspende von 1.000€ entrichtet, zu denen jetzt noch 5.000€ der HerkulesGroup gekommen sind. Diese Geldspenden helfen enorm dabei, sowohl die dringend benötigten Hilfsgüter zu kaufen, als auch die Sachspenden zu transportieren.
Wer gerne kurz-, mittel- oder langfristig eine Spende entrichten möchte, kann sich entweder direkt an den Verein wenden, oder unter folgender Bankverbindung einen Geldbetrag spenden:
IBAN DE08 7335 0000 0320 2586 35
BIC BYLADEM1ALG, Sparkasse Allgäu
Verwendungszweck: Initiative-Helfen-Verbindet